Empfindliche Sensoren fordern exaktes Lackieren
Sensoren für Fahrassistenzsysteme (FAS) kennt jeder im Auto. Ein Signalton warnt, bevor es zur Berührung kommt.
Größtenteils fallen in den Werkstätten Lackreparaturen am Kotflügel oder an den Stoßfängern an. In diesem Bereich befinden sich die sensiblen Sensoren. Die große Gefahr ist, dass dies zu einer Routinearbeit wird, doch ganz im Gegenteil:
Bei einer Reparatur müssen zunächst die Verbindungen zur Bordelektronik getrennt werden. Dann kann die Kunststoffart ermittelt werden und dadurch die richtige Wahl des Lacks. Die Stärke der Membrane kann entscheidend für die Empfindlichkeit der Sensoren sein. Präzise Lackierarbeit ist wichtig, denn die Folge von zu dickem Auftragen sind gravierende Einschränkungen der Sensorwahrnehmung und dadurch ist die Fahrsicherheit beeinträchtigt.
Die Radarsensoren sind im Allgemeinen hinter dem Stoßfänger. Durch elektromagnetische Wellen nehmen diese Hindernisse wahr. Ein fester Sitz in der Halterung ist wichtig, ansonsten gleich ersetzen und den Sensor danach neu justieren/parametrisieren.
Die Zahl der Hightech-Sensoren in Fahrzeugen nimmt rapide zu. Grafik: Audi
Sichtbar sind die Ultraschallsensoren. Diese erkennen Gegenstände durch eingebauten Membranen, die ein akustisches Signal senden und empfangen.
Einige Sensoren lassen sich ausbauen und müssen wieder eingebaut werden. Diese Informationen sind in den Herstellervorgaben zu finden.
Damit nach einer Lackierung alles einwandfrei funktioniert, stellen die Fahrzeughersteller Vorgaben für Lackierarbeiten zur Verfügung. In diesen Leitfäden ist beschrieben, in welchen Abständen Lackreparaturen sowie mit welcher Lackstärke im Sensoren Bereich repariert werden darf.
Empfehlenswert ist, vor Arbeitsbeginn die Vorgaben der Fahrzeughersteller zu überprüfen.
Die Herstellervorgaben z.B. BMW sind unter: https://aos.bmwgroup.com. einzusehen.
Zurzeit untersucht das Allianz Zentrum für Technik (AZT) verschiedene Lacksubstanzen, da diese eine Störung hervorrufen können. Das Beimischen von Effektpartikel oder graphithaltige Füller sind oft die Ursache.
Metallische Untergründe können mit den gebräuchlichen Messgeräten Induktions- oder Wirbelstromtechnik festgestellt werden.
Die Kunststoffuntergründe werden mit einem Ultraschall Geräte analysiert.
Viele Profis fertigen ein Musterblech an. Dabei wird mit einem konventionellen Messgerät die Lackdicke auf diesem Blech bestimmt und mit den Vorgaben des Herstellers verglichen.
Die Funktionalität der Sensoren ist nur gewährleistet, wenn die o.g. Hinweise beachtet werden.
Dass Lackierarbeiten an Stoßfängern und Kotflügel zur Routine werden, davon müssen sich die Karo Lack-Betriebe verabschieden. Die Fahrsicherheit entwickelt sich stets weiter und dadurch automatisch die Herstellervorgaben.
Redaktion smart-repair.de 16.12.2021
Bildquelle: PixaBay, Audi